Autor: A.L. Lindau
Auf diesem Betrieb mit einem durchschnittlichen Viehbestand von 30 Fleckviehkühen und einer Abkalbesaison von Januar bis Mai sind die Kühe während der Abkalbesaison in Anbindehaltung untergebracht. Während dieser Zeit besteht die Fütterung hauptsächlich aus Heu und Grassilage. Im Sommer sind die Kühe in Begleitung des Deckbullen auf der Weide. Die Kälber werden gesund und ohne Hilfe geboren (bis auf sehr seltene Einzelfälle). Nach 2-5 Tagen litten die Kälber allerdings an starkem Durchfall. Etwa zwei Drittel der Kälber erhielt Infusionen, um Dehydrierung, Azidose und Elektrolytverluste zu behandeln, einige von ihnen mussten wiederholt behandelt werden. Dennoch überlebte nicht jedes Kalb die Krankheit.
Vor der Umsetzung dieses Vorgehens wurde mit dem Landwirt besprochen, ob ihm die Trächtigkeitsuntersuchungen, der Zeitpunkt der Impfung sowie das Kolostrum-Management möglich erscheinen. Nachdem er diesen Punkten zugestimmt hatte, wurde der Plan niedergeschrieben und strikt befolgt. Die Ergebnisse waren sofort an den ersten Kälbern zu sehen, die im Januar geboren wurden, ohne Durchfall zu entwickeln. Der Hauptengpass waren der Zeitpunkt der Trächtigkeitsuntersuchungen, der Zeitpunkt der Impfung und die Gewährleistung der Kolostrumgabe nach der Geburt.
Langfristige Protokolle müssen in enger Zusammenarbeit mit dem Landwirt entwickelt werden, sie sollten für alle Beteiligten schriftlich festgehalten werden und wenn sie zu umfangreich sind, auf einfach zu befolgende Schritt-für-Schritt-Punkte reduziert werden.
- Auswirkungen:
o Sozioökonomische Belastbarkeit: Erhöhte tägliche Zunahmen, verringerte Tierarztkosten
o Tiergesundheit und Tierschutz: Geringere Tierarztkosten und Kälbersterblichkeit, erhöhte Vitalität der Kälber
o Produktionseffizienz und Fleischqualität: Erhöhte tägliche Zunahme, verringerter Arbeitsaufwand pro Tier
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